Rotkäppchen lügt von Elias Haller / Rezension
Rezension: „Rotkäppchen lügt“ von Elias Haller
Autor:
Elias Haller, geboren 1977, ist leidenschaftlicher Schriftsteller, aber vor allem ist er seit über zwanzig Jahren Polizeibeamter.
Er lebt und arbeitet in Chemnitz, der Stadt, in der auch seine erfolgreiche Reihe um Kriminalhauptkommissar Erik Donner spielt.
Klappentext:
Alle Märchen enden gut…
Mit dieser Lüge beginnt die neue schockierende Thriller-Trilogie von Elias Haller.
Heimtückisch, brutal und todbringend:
Nora Rothmann scheint das Böse geweckt zu haben. Zuständig für Korruptionsfälle in den eigenen Reihen, ist die Sonderermittlerin beim LKA Berlin seit jeher so verhasst wie unbestechlich.
Als sich ihre Nachforschungen gegen den pensionierten LKA-Präsidenten richten, löst dies eine nie da gewesene Gewaltspirale aus. Wie ein blutdürstiger Wolf zieht ein Killer durch die Hauptstadt. Er fügt seinen Opfern größtmögliche Schmerzen zu. Dabei inszeniert er seine eigene abartige Märchenversion von Rotkäppchen.
Denn Rotkäppchen hat gelogen…
Meine Meinung:
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, habe ich mich bei Lovelybooks zu einer Leserunde beworben und wurde auch ausgewählt.
Wir lernen in diesem Thriller die Sonderermittlerin Nora Rothmann kennen. Sie ist bei der LKA in Berlin tätig und bei ihren Kollegen nicht gerne gesehen. Sie hat sich nämlich zur Aufgabe gemacht, gegen korrupte Kollegen zu ermitteln. Ihr neuester Fall betrifft den pensionierten LKA-Präsidenten Wilhelm Tuchfeldt. Noch bevor sie ihn verhören kann, wird ihre Kronzeugin und wichtigste Quelle gegen Tuchfeldt, tot aufgefunden. Doch alles deutet darauf, dass Margot Schreiners Tod ein Unfall war. Als Nora sich schließlich in der Villa von Tuchfeldt befindet, geschieht etwas unglaubliches.
Von diesem Moment an scheint sich alles gegen Nora verschworen zu haben.
Plötzlich sieht sich die LKA mit bestialischen Morden konfrontiert und alle Verstorbenen haben etwas mit Nora zu tun. Nora ist davon überzeugt, dass der Mörder, der ihre Eltern und Bruder auf dem Gewissen hat, wieder sein grausames Spiel spielt. Aber der Mörder ihrer Familie sitzt doch schon seit Jahren im Gefängnis.
Für mich war der Schreibstil von Elias Haller sehr gewohnheitsbedürftig. Der Thriller beginnt gleich mit einem grausam zugerichteten Tatort im Wald und diese blutrünstigen Fälle ziehen sich durch das ganze Buch. Selten habe ich so schreckliche Szenen gelesen, in denen es wirklich nur ums Abschlachten von Opfern ging. Der Autor nimmt da kein Blatt vor den Mund.
Gleichzeitig empfand ich die Charaktere, insbesondere die Ermittler und Nora Rothmann, völlig übertrieben dargestellt. Die Sonderermittlerin begibt sich direkt zu den Tatorten und schaut sich da um, ohne auf verwertbare Spuren zu achten. Der Kriminalhauptkommissar schreitet nicht ein, als seine überaus nervige Kollegin, mit flapsigen Sprüchen gegenüber Hinterbliebenen punkten will.
Letztendlich hat mich der Thriller mit sehr vielen Fragen zurückgelassen. Aber da es sich hierbei um in Trilogie handelt, werden diese wahrscheinlich noch beantwortet werden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich unbedingt weiterlese möchte. Auf der anderen Seite möchte ich natürlich auch wissen, was sich Elias Haller bei dieser Story gedacht hat und wer es letztendlich auf Nora abgesehen hat.
Von mir bekommt der Thriller, da er schon überaus spannend war, 3 von 5 Sterne.