Die Halbwertszeit von Glück von Louise Pelt / Rezension

Die Halbwertszeit von Glück von Louise Pelt / Rezension

Rezension:               Die Halbwertszeit von Glück von Louise Pelt

Autorin:

Louise Pelt wurde 1982 in Hamburg geboren. Mit dem Kinderopernchor bereiste sie früh die Welt, studierte anschließend Anglistik und Germanistik und schrieb einige Jahre für Film und Theater. Die Halbwertszeit von Glück schrieb sie als Roman, obwohl vieles und viele dagegensprachen. Vielleicht ist Mut ihre größte Superkraft – auf jeden Fall aber hat er ihre schönste Geschichte hervorgebracht. Sie lebt mit ihrer Familie zwischen Alster und Elbe.

© Ines Marquet

Klappentext:

Kann Glück mehr als nur ein Augenblick sein?
Paris 2019: Mylènes Glück steht eigentlich nichts mehr im Weg. Doch dann wird durch eine erschütternde Enthüllung ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt. Mylène fragt sich: Kann man überhaupt glücklich sein, solange man nicht weiß, wer man ist?
DDR–Grenzgebiet 1987: Einsiedlerin Johanna findet im Wald ein 17–jähriges Mädchen und versteckt es vor den Grenztruppen. Dadurch wird sie unversehens mit einer Vergangenheit konfrontiert, von der sie glaubte, sie längst hinter sich gelassen zu haben. Aber auch Erinnerungen an vergangenes Glück kommen wieder hoch. Doch darf man irgendwann wieder glücklich sein, auch wenn die eigene Schuld zu groß ist?
Los Angeles 2003: Bei einem Unglück ist Hollys Kollegin Jay ums Leben gekommen – und das nur, weil sie spontan für Holly eingesprungen ist. Von Schuldgefühlen geplagt, versucht Holly unter einem Vorwand, Jays Freund und Sohn etwas Glück zurückzugeben. Aber hätte auch sie selbst es verdient, wieder glücklich zu sein?

Rezension:

Louise Pelt hat hier eine besondere Geschichte geschrieben, die sie in drei unterschiedliche Zeitspannen gestaltet hat.

DDR 1987
Johanna lebt alleine in einer Hütte nahe der Grenze zur BRD. Sie lebt sehr zurückgezogen und will keinen Kontakt zu der Außenwelt.  Zum nächsten Dorf, um ihre Grundbedürfnisse zu stillen, muss sie einen gewaltigen Fußmarsch hinlegen
Unerwartet klopft ein junges Mädchen an ihre Tür. Obwohl Johanna alles andere als begeistert, als sie feststellt, dass „die Kleine“, wie sie sie nennt, schwanger ist.  Diese erzählt ihr, dass sie vorhatte über die Grenze zu gehen, um den Vater des Ungeborenen in Paris zu suchen. Johanna bleibt nichts anderes übrig als „die Kleine“ zu verstecken.

Los Angeles  2003
Hollys großer Traum ist es, als Autorin eine Karriere zu machen. Als eine bekannte Regisseurin ihr geschriebenes Stück gelesen hatte, bittet diese Holly um ein Treffen. Hollys Traum scheint zum Greifen nah.
Da sie eigentlich arbeiten müsste, bietet ihr eine Kollegin an, für sie einzuspringen. Doch dann passiert ein Unglück und für Holly bricht eine Welt zusammen. Sie wird fortan von Schuldgefühlen geplagt.

Paris 2019
Mylénes Leben scheint perfekt.  Sie hat sich eine kleine Firma aufgebaut und steht kurz vor der Hochzeit mit Frederic. Doch dann erhält sie von einem Anwalt ein mysteriöses Schreiben. Sie habe eine Wohnung in Amsterdam geerbt. Doch sie kennt diese Frau nicht.  Sie macht sich auf den Weg zu ihren Eltern und erhofft sich von denen Antworten. Was sie dann erfährt, reißt ihr den Boden unter den Füßen weg.

Fazit:

Was für ein genialer, toller Roman. Anfangs war ich etwas über die unterschiedlich Zeiten in dem Buch irritiert.  Doch jeder Abschnitt war in sich spannend und ich habe die ganze Zeit gerätselt, wie die Protagonisten zusammen gehören sollten.  Bis zum Schluss hat mich die Autorin in die Irre geführt, aber letztendlich war dann alles stimmig.
Louise Pelt hat einen sehr guten, fesselnden und flüssigen Schreibstil. Wie sie er die ganzen Stränge letztendlich zusammengeführt hat, fand ich genial.
Ich werde die Autorin auf jeden Fall weiterverfolgen und
vergebe hervorragende 5 von 5 Sterne. Eine große Leseempfehlung meinerseits.

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