Keine Reue von Ellen Sandberg / Rezension

Keine Reue von Ellen Sandberg / Rezension

Rezension:          „Keine Reue“ von Ellen Sandberg

Autorin:

Ellen Sandberg arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete – mit riesigem Erfolg: Ihre psychologischen Spannungs- und Familienromane, die immer monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste stehen und denen immer ein wichtiges Thema unserer deutschen Vergangenheit zugrunde liegt, bewegen und begeistern zahllose Leserinnen und Leser – wie zuletzt »Die Schweigende«, »Das Geheimnis« und »Das Unrecht«. 2022 wurde ihr der Verfassungsorden des Freistaats Bayern verliehen. Unter ihrem bürgerlichen Namen Inge Löhnig veröffentlicht sie erfolgreiche Kriminalromane.

© Frank Bauer

Klappentext:

Eigentlich könnte man Barbara Maienfeld beneiden. Sie lebt in einer schönen Stuttgarter Altbauwohnung, mit dem Mann, den sie seit Studententagen liebt. Niemand ahnt, dass ein Verrat ihrem Glück zugrunde liegt. Doch nun stehen die Maienfelds kurz davor, alles zu verlieren. Und der einzige Weg, der sie retten kann, stößt die Tür zu ihrer Vergangenheit auf – mit der sie längst abgeschlossen hatten. Damals, Ende der 80er Jahre, wohnten die Maienfelds mit ihren Kindern zurückgezogen in der Eifel. Scheinbar genossen sie dort die ländliche Idylle – doch tatsächlich versteckten sie sich vor dem Verfassungsschutz. Bis zu einem verhängnisvollen Tag.
Jetzt – Jahrzehnte später – erkennt Barbara, dass das Vergangene nie wirklich vorbei ist. Und schon bald balancieren die Maienfelds zum zweiten Mal in ihrem Leben am Rande eines Abgrunds …

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr auf den neuen Roman von Ellen Sandberg gefreut, denn die bisherigen Romane, die von ihr erschienen sind, haben mich durchweg begeistern können. Doch dieses Mal war ich nicht so ganz angetan.
Die Maienfelds bewegen sich in jungen Jahren (80er Jahre) in ungesetzlichen Kreisen. Sie leben mit ihren Kindern auf einem abgelegenen Hof in der Eifel. Das hört sich alles großartig an, aber die Realität sah in Wirklichkeit ganz anders aus. Barbara und Gernot versteckten sich vor dem Verfassungsschutz. Barbara Maienfeld wollte eigentlich nie Kinder haben und dementsprechend egal sind ihr diese.  Die Drei gehen zwar zur Schule, aber den Rest des Tages durften sie tun und lassen, was sie wollten.
Der Umgang von Barbara mit ihren Kindern hat mich sprachlos gemacht und sie taten mir unheimlich leid.
Jahrzehnte später leben Barbara und Gernot in einer Stuttgarter Wohnung und sind sich sicher, dass ihre Vergangenheit sie nicht mehr einholen kann.  Doch dann müssen sie erkennen, dass die Vergangenheit nicht schläft und sie bekommen erneut Schwierigkeiten.
Ihre drei Kinder haben sich auch nicht unbedingt zum Positiven entwickelt, ganz im Gegenteil. Ihr Sohn Ben ist durch Zufall zur RAF gestoßen und wird dort in deren Machenschaften hineingezogen.

Wie ich oben schon schrieb, konnte mich dieser Roman nicht ganz so begeistern, wie es die bisherigen taten.
Der Schreibstil war wie immer gut und fesselnd. Allerdings waren mir durchweg alle Protagonisten unsympathisch.  Die Eltern aufgrund ihrer Lebenseinstellung und dem Umgang mit ihren Kindern. Ben mit seiner blauäugigen und oft blinden Einstellung zur RAF.  Er ließ sich in Dinge hineinziehen und merkte dabei nicht, wie mit ihm umgegangen wurde, bis es fast zu spät war. Auch die zwei anderen Geschwister kamen mir kalt und unnahbar vor. Aber so wurden sie halt erzogen.

Ich gebe dem Roman 3 von 5 Sterne und freue mich auf die nächste Story aus der Feder von Ellen Sandberg.

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