
Zypressensommer von Teresa Simon / Rezension

© Foto: nadys-buecherwelt.de
Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren.
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken. Ihre Romane «Die Frauen der Rosenvilla», «Die Holunderschwestern» und «Die Oleanderfrauen» wurden alle zu Bestsellern. Zuletzt erschien ihre Dilogie «Die Reporterin». (© Rowohlt Verlag)

Klappentext:
Die Hamburger Goldschmiedin Julia Matthiesen reist zum ersten Mal in das malerische Dorf Lucignano in der Toskana und ist auf Anhieb überwältigt vom Zauber der Landschaft. Ihr kürzlich verstorbener Nonno stammt von hier, seine Familie hat seit jeher Oliven angebaut, doch über seine Vergangenheit hat Gianni immer geschwiegen. Julia begibt sich auf die Spuren ihres Großvaters, unterstützt von dem attraktiven Italiener Matteo.
Ihre gemeinsame Suche führt in die 1940er-Jahre, in die Zeit der «Resistenza», als italienische Partisanen sich in den Bergen versteckten und gegen die Faschisten kämpften; sie führt zu zwei Brüdern, den Olivenbauern Vito und Gianni, und zu einer tragischen Liebesgeschichte … (© Rowohlt Verlag)
Rezension:
Julia Matthiesen arbeitet als Goldschmiedin. Der Tod ihres Großvaters „Nonno“ erweckt in Julia Gefühle, die sie nicht versteht.
Sie erinnert sich nur daran, dass ihr Nonno in ihrer Kindheit immer da war und er seine Enkelkinder vergötterte. Doch irgendwann war ihr Großvater plötzlich verschwunden und ihre Familie, sogar ihre Großmutter, hat ihn nie wieder erwähnt.
Was Julia von ihrem Nonna übrigbleit, ist ein Blatt Papier. Doch darauf sind nur ein paar Sätze notiert. Teilweise sogar nicht mal beendet. Was möchte er ihr damit sagen?
Nun möchte Julia wissen, warum er schon sehr sehr lange totgeschwiegen wird.
Sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter schweigen beständig, diesen Namen überhaupt zu erwähnen und schon gar nicht über ihn zu berichten.
So reist sie im Juni 1998 in das Dorf Lucignano in der Toskana. Von Anfang an fühlt sie sich unglaublich wohl. Ihr Nonno Gianni Conte hat früher mit seiner Familie Oliven angebaut, aber darüber schwieg Gianni immer. Julia möchte seine Vergangenheit erforschen und so begibt sich auf die Spurensuche ihres Nonnos und wird von dem attraktiven Italiener Matteo Conte dabei unterstützt. Sie lebt in der Zeit ihres Aufenthaltes bei seiner Familie Conte, die den gleichen Nachnamen tragen wie ihr Großvater.
Dann machen wir einen Zeitsprung in die 1940er-Jahre. Wir stecken mitten im 2. Weltkrieg. Es ist die Zeit der „Resistenza“, und die italienischen Partisanen verstecken sich in den Bergen. Sie kämpfen gegen die Faschisten. Gianni ist einer der Partisanen und auch sein Bruder Vito schließt sich denen an. Doch dann werden sie 1943 gefangengenommen. Als Zwangsarbeiter werden sie nach Deutschland verfrachtet. Dort muss er unter schrecklichen Bedingungen in einer Fisch-Fabrik in Hamburg arbeiten. Nur seine Liebe zu Gufetta, die in Italien auf ihn wartet, lässt ihn diese Tortur überstehen.
Fazit:
Dieser Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Einmal im Jahr 1998, wo Julias Geschichte spielt und dann in den 1940iger-Jahren, wo wir ihren Großvater Gianni bei seinem schrecklichen Werdegang begleiten.
Die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen sind sogar in der Ich-Form aus der Sicht von Gianni, geschrieben. Das hat die Gegebenheiten noch spannender gemacht und ich habe mit ihm und seinem Bruder Vito mitgelitten.
Teresa Simon hat einen angenehm leichten Schreibstil und lässt dabei jedoch die geschichtlichen Gegebenheiten nicht außeracht.
Gerade die historischen Kapitel waren spannend und aufschlussreich und haben mir etwas mehr gefallen als die Kapitel um Julia.
Ein spannender und emotionaler Roman, der mich gut unterhalten hat.
Ich gebe 4 von 5 Sterne und gebe sehr gerne eine Empfehlung für das Buch.