Am Meer ist es schön von Barbara Leciejewski / Rezension

Am Meer ist es schön von Barbara Leciejewski / Rezension

© List / Ullstein Verlag

Autorin:

Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen „richtigen“ Beruf an und zog nach dem Abitur fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die alte Liebe zum Schreiben hat sie allerdings nie losgelassen,
inzwischen ist sie Bestsellerautorin und glücklich in ihrem Traumberuf.
Mehr Informationen auf www.barbara-leciejewski.de/

www.barbara-leciejewski.de

Klappentext:

Frau Petri zerriss Susis Brief, einmal, zweimal, dreimal, viermal. Kleine Fetzen flogen in den Mülleimer. »Nimm diese hübsche Ansichtskarte, schreib etwas Schönes. Darüber freuen sich deine Eltern sicher, und das möchtest du doch, oder nicht?«

Sechs Wochen Kuraufenthalt an der Nordsee – ein toller Urlaub, versprechen ihr die Eltern. Doch die achtjährige Susanne und die übrigen Kinder verbringen im »Haus Morgentau« die schlimmste Zeit ihres Lebens. Wer den Teller nicht leer isst, die Regeln bricht oder sich anderweitig aufsässig zeigt, wird von den Erzieherinnen hart bestraft. Kein Hilferuf dringt zu den Eltern durch, denn die Briefe der Kinder werden kontrolliert. Doch immer wieder schlagen Susanne und ihre Freunde den »Tanten« ein Schnippchen. Dann kommt es zu einem Vorfall, der Susanne noch Jahrzehnte später in ihren Alpträumen verfolgt – bis sie beschließt, sich endlich dem Trauma ihrer Kindheit zu stellen. 

Rezension:

Ich habe schon einige Romane von Barbara Leciejewski gelesen und bisher konnten mich alle überaus begeistern.  Auch dieses Mal hat mich die Autorin wieder nicht enttäuscht, wenn die Story auch sehr ergreifend war.

Die 8-jährige Susanne soll in den Ferien für 6 Wochen zum Kuraufenthalt an die Nordsee. Der Arzt hat den Eltern diese Reise empfohlen, da Susi zu dünn und zu klein gewachsen ist. Eigentlich hat das Mädchen keine Lust dazu, aber ihre Eltern malen ihr den Aufenthalt in St. Peter-Ording in den schönsten Farben aus.
Als sie im „Haus Morgentau“ ankommt, ist nichts so, wie es ihr versprochen wurde. Die Erzieherinnen sind alles andere als freundlich und sie macht Erfahrungen, die ihr ganzes junges Leben auf den Kopf stellen. Die Kinder in diesem „Kurheim“ werden für jeglichen Regelverstross hart bestraft. Die, die den Teller nicht leer essen, die Regeln nicht befolgt oder womöglich aufsässig sind, erwartet eine Isolierung in einem dunklen Raum und viele weitere harte Strafen, die sich die „Tanten“ mit Genugtuung einfallen lassen.
Susanne schwört sich, dass sie einen Brief an ihre Eltern schreibt, denn die haben ihr Versprochen sie abzuholen, sollte es ihr im „Haus Morgentau“ nicht gefallen.
Doch die Briefe, die die Kinder schreiben, werden kontrolliert und es wird ihnen diktiert, was in den Briefen und Karten stehen soll. So erfährt niemand, wie es den Kindern dort wirklich geht. Doch dann schaffen Susanne und ihre Freunde es, die Schwestern zu hintergehen. Doch was daraufhin passiert, wird Susanne nie mehr vergessen.
Als sie endlich wieder zu Hause ist, glaubt Susi niemand, als sie von den schrecklichen Missständen in dem Kurhaus erzählt.

Jahre später, Susanne ist inzwischen eine erwachsene Frau, getraut sie sich, die ganze Wahrheit ans Licht zu bringen. So erzählt sie ihrer Tochter Julie und ihrer Mutter, die im Sterben liegt, die ganze schreckliche Wahrheit und findet endlich Gehör.

Fazit:

Wieder hat Barbara Leciejewski einen sehr berührenden, emotionalen Roman geschrieben. Ich habe mit angehaltenem Atem Dinge gelesen, die mich wirklich erschaudern ließen.
Ich habe schon einige Romane in dieser Art gelesen und es erschreckt mich immer wieder, was die Verschickungskinder erleiden mussten.
Dieser Roman ist keine leichte Kost, aber die Autorin hat hier einen spannenden und aufregenden Roman geschrieben.
Ihr Schreibstil war wie immer flüssig und es war für mich fast unmöglich dieses Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere konnte ich mir richtig gut vorstellen und ich habe sehr oft mit Susanne und den anderen Kindern mit gefiebert und mir sind oft Tränen in die Augen gestiegen.
Von mir bekommt dieser schonungslose Roman 5 von 5 Sterne und ich empfehle ihn gerne weiter, da man die Augen nicht vor der damaligen Zeit verschließen sollte.

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