Die Akte Schneeweiß von Felicitas Fuchs / Rezension

Die Akte Schneeweiß von Felicitas Fuchs / Rezension

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© Foto: nadys-buecherwelt.de

Autorin:

Felicitas Fuchs ist das Pseudonym der Erfolgsautorin Carla Berling, die sich mit Krimis, Komödien und temperamentvollen Lesungen ein großes Publikum erobert hat. Schon bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie als Reporterin und Pressefotografin immer sehr nah an den Menschen und ihren Schicksalen. Für ihre historischen Familienromane lässt sie sich gern von Geschichten aus dem wahren Leben inspirieren. Mit ihrer Mütter-Trilogie gelang ihr auf Anhieb ein SPIEGEL-Bestsellererfolg.

© Autorenfoto: Random House/Philippe Ramakers”

Klappentext:

Bielefeld, 1963. Katja Schilling wächst im Wirtschaftswunder in einfachen Verhältnissen auf, in denen für ihren Traum, Ärztin zu werden, kein Platz ist. Nur ihr Großvater glaubt an sie – bis er eines Tages spurlos verschwindet. Sein Name wird in der Familie zum Tabu, und Katja bleibt mit ihren unbeantworteten Fragen allein. Jahre später stößt sie auf eine Wahrheit, die alles, was sie über ihre Familie zu wissen glaubte, erschüttert.

Bielefeld, 1936. Mathilde Schneeweiß beginnt ihre Arbeit als Sprechstundenhilfe bei Dr. Bönisch. Sie verliebt sich in den engagierten Arzt und wird in ein gefährliches Unterfangen hineingezogen. Gemeinsam helfen sie heimlich Frauen in Not, aber ihr Mut bleibt nicht unbemerkt. Als sie ins Visier der Gestapo geraten, muss Mathilde eine Entscheidung treffen, auch wenn diese sie das Leben kosten könnte. Der Kampf für die Rechte der Frauen muss schließlich weitergehen …

Rezension:

Wir lernen hier im Jahr 1963 die junge Katja Schilling kennen, die in einfachen Verhältnissen in Bielefeld aufwächst. Es ist die Zeit des Wirtschaftswunders und Katja wünscht sich nichts mehr, als Ärztin zu werden. Doch das ist zur damaligen Zeit für eine Frau unmöglich. Katja verbringt die meiste Zeit bei ihrem Opa, der als einfacher Bahnwärter tätig ist. Er steht als einziger hinter Katja und er glaubt fest daran, dass Katja alles schafft, was sie sich in den Kopf setzt.
Dann verschwindet ihr Großvater von heute auf morgen und keiner in der Familie spricht mit Katja, die natürlich wissen möchte, was passiert ist. Doch sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter schweigen. Der Name ihres Opas darf nicht mehr genannt werden und so bleibt Katja mit ihren Fragen allein.
Jahre später, Katja ist inzwischen fast erwachsen, findet sie etwas heraus, was ihr den Boden unter den Füßen wegzieht.

Der zweite Erzählstrang spielt in Bielefeld 1936.
Hier lernen wir Mathilde Schneeweiß kennen. Sie beginnt bei Dr. Bönisch eine Tätigkeit als Sprechstundenhilfe. Die Beiden verlieben sich ineinander und schließlich heiraten sie. Dadurch wird Mathilde jedoch auch in Dinge hineingezogen, die ihr Mann hinter dem Rücken der Gestapo macht. Gemeinsam helfen sie Frauen, die aus unterschiedlichsten Gründen in Not geraten sind. Er führt Schwangerschaftsabbrüche durch, die unbedingt verheimlicht werden müssen.
Doch irgendwie wird die Gestapo auf sie aufmerksam und Mathilde möchte mit allen Mitteln etwaige Beweise verschwinden lassen.
Sie gibt nicht auf und möchte weiterhin für die Rechte der Frauen kämpfen.

Fazit:

Ein wirklich toller Roman. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Wie ich es von Felicitas Fuchs gewöhnt bin, hat sie wieder einen aufregenden historischen Roman geschrieben. Ihr Schreibstil ist flüssig und spannend und ich habe sowohl mit Mathilde als auch mit Katja mitgefiebert.  
Es war wieder unglaublich zu lesen, wie die Nazis damals mit den Menschen umgingen und wie wenig Frauen zur damaligen Zeit Gehör fanden. Wie immer hat die Autorin hervorragend recherchiert und einzelne Passagen in dem Buch haben mich sehr traurig und fassungslos gemacht.
Ich gebe diesem intensiven Roman sehr gerne 5 von 5 Sterne und kann ihn ausnahmslos empfehlen.

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