Rezension:         „Die Journalistin – Neue Zeiten auf der Kö“
von Bettina Lausen

Autorin:

Bettina Lausen, Jahrgang 1985, hat einen Bachelor in Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Literatur und Geschichte. Sie gibt Kurse fürs kreative Schreiben und schreibt Artikel für die Fachzeitschrift “Federwelt”. Nach mehreren Kurzgeschichten in Anthologien erschienen der Kriminalroman »Das vermisste Mädchen« und der historische Roman »Die Reformatorin von Köln« im Emons Verlag. Unter ihrem Pseudonym Tina Lundgren veröffentlichte sie den Thriller “Die Flucht”. Sie lebt mit ihrer Familie im Bergischen Land.

Bettina Lausen
© Stefanie Lategahn

Klappentext:

»Und warum lernen Sie dann nicht bei einer Zeitung?« Sie seufzte. »Die Frage kann wohl nur von einem Mann kommen. Die Zeiten, in denen die Frauen für alles zuständig waren, arbeiten gingen und für sich selbst entscheiden durften, sind wieder vorbei.«

Düsseldorf 1950: Eva erfährt mit zwanzig Jahren das erste Mal von den Gräueltaten der Nazis. Ihre Eltern hatten sie als Kind für die NS-Propaganda instrumentalisiert, indem Eva Hitler beim Reichsparteitag Blumen überreichen musste. Sie konfrontiert ihre Eltern mit ihrem neuen Wissen. Aus dem Streit wächst ein Konflikt, der die Grundfeste von Evas Leben erschüttert. Ihr junger Politiklehrer ermutigt sie dazu, ihren eigenen Weg zu gehen und eine Karriere als Journalistin anzustreben. Zwischen den beiden keimt eine Liebe auf, die aus mehr als einem Grund verboten bleibt. Wird es Eva trotz familiärer und gesellschaftlicher Widerstände gelingen, für ihre Freiheit zu kämpfen und gleichzeitig ihrem Herz zu folgen?

Rezension:

Wir befinden uns in den 1950iger Jahren. Die zwanzigjährige Hauptprotagonistin Eva lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf. Das Land erholt sich langsam von den vergangenen Kriegsjahren. Ihr Vater bestimmt, dass Eva eine Ausbildung zur Kinderbetreuung absolviert und hat für Eva auch schon den passenden Mann gefunden. Es handelt sich dabei um den Sohn seines besten Freundes, der irgendwann das gutgehende Café in Düsseldorf erbt. Also in seinen Augen eine sehr gute Partie.

In der Schule erfährt Eva durch den Politiklehrer Johann, welche Kräuseltaten die Nazis in den Kriegsjahren begangen haben.
Geschockt möchte sie ihre Eltern zur Rede stellen, doch diese schweigen und ihr Vater wird dabei richtig sauer. Eva gibt jedoch nicht auf und möchte herausfinden, was ihren Vater mit den Nazis verband.
Auf einem Bild entdeckt sie, dass sie als 4jähriges Mädchen Hitlers Blumenmädchen war und ihm bei einer Reichstagsversammlung einen Strauß überreichte. Sie schämt sich unglaublich und glaubt, dadurch Hitler unterstützt zu haben.  Gehörte ihr Vater damals zu den Nazis und was verbindet ihn, seinen Freund und dessen Sohn?
Dann findet Eva etwas heraus, was ihr komplettes Leben auf den Kopf stellt.  Mit Hilfe von Johann, ihrer besten Freundin Helga, dem Musiker Rolf und ihrer geliebten Oma Ida versucht Eva ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.  Sie möchte ihren Traum, als Journalistin schreiben zu können, Wirklichkeit werden lassen. 

Fazit:

Bettina Lausen konnte mich mit diesem historischen Roman wirklich begeistern. Die Charaktere waren unheimlich gut ausgearbeitet und wirkten für mich sehr authentisch. Über die Nachkriegszeit hat sie hervorragend recherchiert und glaubwürdig erzählt.
Wie immer in ihren Büchern, fand ich auch hier ihren Schreibstil fesselnd und spannend und gebe deshalb 5 von 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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