Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104 von Susanne Abel / Rezension

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104 von Susanne Abel / Rezension

(Copyright):
dtv Verlag
Foto: nadys-buecherwelt.de

 Autorin:

Susanne Abel arbeitete als Erzieherin und realisierte nach ihrem Filmstudium als Regisseurin zahlreiche Dokus für das deutsche Fernsehen. Seit 2017 konzentriert sie sich ganz auf das Schreiben. Ihr gefeiertes Romandebüt ›Stay away from Gretchen‹ stürmte bis an die Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste und war ein sensationeller Erfolg, genau wie sein Nachfolger ›Was ich nie gesagt habe‹. Die gebürtige Badenerin lebt nach Stationen in Bochum, Berlin und Hamburg überwiegend in Köln.

Klappentext:

Es gibt keinen Weg, der nicht irgendwann nach Hause führt.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wird mitten in Deutschland ein kleiner Junge gefunden, der nichts über sich selbst und seine Herkunft weiß. Sein Alter wird geschätzt, er bekommt den Namen Hartmut und wächst in einem katholischen Kinderheim auf, in dem viel Ordnung und noch mehr Zucht herrscht.
Dort lernt er die etwas ältere Kriegswaise Margret kennen, die ihn Hardy nennt und schon im Heim zu beschützen versucht. Die beiden werden zu einer unverzichtbaren Stütze füreinander und beschließen, sich nie wieder loszulassen.
Doch während sie mit aller Kraft versuchen, gemeinsam das Geschehene zu vergessen und ein normales Leben zu führen, werden die Folgen ihrer Vergangenheit auch für die nachkommenden Generationen bestimmend.
Die kleine Emily leidet unter dem hartnäckigen Schweigen ihrer Urgroßeltern Margret und Hardy, bei denen sie wegen des unsteten Lebenswandels ihrer Mutter aufwächst. Als Jugendliche beginnt sie schließlich, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Wird es ihr gelingen, das Erbe der unverarbeiteten Traumata ihrer Familie endlich aufzubrechen?

Rezension:

Der Zweite Weltkrieg ist endlich zu Ende, als ein kleiner Junge auf den Straßen gefunden wird. Keiner weiß, woher er kommt und wie er heißt, denn er spricht nicht mehr. Er bekommt den Namen Helmut und wird in einem katholischen Waisenhaus untergebracht. Doch in diesem Kinderheim geht es dem kleinen Helmut nicht sehr gut.
Die Schwestern, die in diesem Heim die Kinder betreuen, sind alles andere als einfühlsam. Ganz im Gegenteil, die Kinder werden durch Stränge und harten Bestrafungen erzogen.
Doch dann lernt er in diesem Heim die etwas ältere Margret kennen. Diese nimmt sich dem kleinen Hardy, wie sie ihn liebevoll nennt, an. Sie versuchen zusammen dem strengen Regime der Schwestern zu entkommen, bzw. sich gegenseitig zu stützen.

Auch als Erwachsene halten sie zusammen und keiner weiß so richtig, was die beiden in ihrer Kindheit erleben mussten. Sie sind mittlerweile verheiratet und haben eine inzwischen erwachsene Tochter. Aufgrund derer Lebensweise, lebt ihre Nichte Emily bei ihnen.  Je älter Emily wird, desto mehr Fragen stellt sie sich. Was haben ihre Großeltern in jungen Jahren Schlimmes erlebt?  Sobald sie das Thema anschneidet, hüllen sich ihre Großeltern in Schweigen. Doch Emily setzt alles daran hinter das Geheimnis ihrer Großeltern zu kommen.

Fazit:

Susanne Abel hat hier einen sehr emotionalen und berührenden Roman geschrieben, der in zwei Zeit-Epochen spielt. Schon von der ersten Seite an konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die schrecklichen Erlebnisse, die die Kinder damals im Heim durchstehen mussten, die unzumutbaren Bestrafungen und kaltherzigen Betreuungen, haben mich oft zu Tränen gerührt. Ich musste das Buch öfters kurzzeitig ablegen und ein paarmal kräftig schlucken. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, aber auch unverblümt und ehrlich. Was diesen Kindern in der damaligen Zeit zugestoßen ist, sollte nicht in Vergessenheit geraten. Von mir erhält dieser Roman 5 von 5 Sternen und obwohl ich betonen möchte, dass es ein sehr ergreifender Roman ist, kann ich ihn auf jeden Fall wärmstens empfehlen.

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