
Der leise Klang von Mut und Hoffnung von Julia Drosten / Rezension

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Autorin:
Julia Drosten ist in Wirklichkeit ein verheiratetes Autorenduo. Horst und Julia Drosten leben im Münsterland und hatten schon immer den Wunsch, Bücher zu schreiben. Fast genauso viel Spaß macht ihnen die Recherche. So flogen sie schon zusammen in einem alten Doppeldecker oder ließen sich von einer Kosmetikerin verwöhnen. Für “Die Honigprinzessin” absolvierten sie einen Imkerkurs, für “Die schwarze Taube von Siwa” folgten sie in Ägypten den Spuren der alten Pharaonen und für “Die Elefantenhüterin” besuchten sie u. a. wilde Elefanten auf Sri Lanka. Für den Roman “Der Duft von Zimtblüten” flogen sie quer über Afrika, fuhren die Gartenroute von Port Elizabeth bis nach Kapstadt und besuchten alle Schauplätze. Julia Drosten schreibt bevorzugt historische Romane. Mit “Die Honigprinzessin” und “Meine Seele schreit so laut” haben die zwei auch erfolgreiche Gegenwartsromane geschrieben.

Klappentext:
Münster 1940: Die zweijährige Lotte Brinker ist anders – für ihre Familie ein Wunderkind, gesegnet mit einer außergewöhnlichen musikalischen Begabung, doch für die Nationalsozialisten gehört das seltsame Mädchen in eine Anstalt gesperrt. Lottes Eltern Anna und Gerhard ahnen, in welcher Gefahr ihre Tochter schwebt und tun alles, um sie zu schützen. Denn am Horizont ziehen dunkle Gefahren auf. Gerüchte kursieren, dass Menschen, die „anders“ sind, ihren Familien entrissen und an abgelegene Orte verschleppt werden, wo sie ein schreckliches Schicksal erwartet.
Entschlossen, dem Bösen die Stirn zu bieten, schließen sich Anna und Gerhard mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter zusammen. Sie verfassen Flugblätter, in denen sie zu Protesten gegen das Nazi-Regime aufrufen, und verteilen sie unter Lebensgefahr in der Stadt. Auch Bischof Clemens August von Galen, der „Löwe von Münster“, predigt gegen die Verbrechen an den Schwächsten und ruft damit im ganzen Land Empörung und Proteste hervor.
Während Briten und Amerikaner die Schlinge des Krieges immer enger um Münster ziehen, droht Anna und Gerhard sogar aus nächster Umgebung Verrat. Plötzlich sieht sich Anna ohne Gerhards Unterstützung einem übermächtigen Gegner gegenüber: Wird sie es schaffen, Lotte aus seinem eisernen Griff zu befreien?
Rezension:
Wir sind im Jahr 1940 und die Nationalsozialisten beherrschen Deutschland.
Anna und Gerhard Brinker leben in Münster und sie versuchen den Alltag für ihre Familie so normal wie nur möglich zu gestalten. Allerdings macht ihnen ihre zweijährige Tochter Lotte Sorgen. Sie merken bald das Lotte „anders“ ist als wie andere Kinder in ihrem Alter. Lotte scheint in ihrer eigenen kleinen Welt zu leben und ihr größtes Glück ist die Musik. Egal mit was sie gerade spielt, sie stellt mit ihren 2 Jahren immer wieder akkurat die Klaviertasten nach.
Die Kinderärzte und Kindergärten werden von Regierung aufgerufen, jedes Kind, das Auffälligkeiten zeigt, zur Anzeige zu bringen. Schnell macht es die Runde, dass diese Kinder in Kinderheimen untergebracht werden sollen, weil sie nicht für die „deutsche“ Gesellschaft taugen. Es wird beobachtet, dass die Kinder dann zu einem Ort verfrachtet werden. Dort erwartet sie ein schreckliches Schicksal.
Anna und Gerhard tun alles, um ihre kleine Tochter zu schützen. Keiner soll erfahren, dass sie „anders“ ist, und in ihrer Not schließen sie sich mit anderen Eltern zusammen, die ebenfalls Kinder haben, die nicht den arischen Vorstellungen entsprechen.
Sie entwerfen Flugblätter und rufen zu Protesten gegen das Nazi-Regime auf. Doch die Gefahr lauert viel näher bei der Familie, als Lottes Eltern vermuten.
Fazit:
Dies war das erst Buch, welches ich von dem Autoren-Duo gelesen habe. Nach diesem sehr emotionalen historischen Roman werde ich auf jeden Fall weitere Bücher von Julia Drosten lesen.
Obwohl es eine sehr aufwühlende Story war, hat mir der Schreibstil und die Darstellung der Charaktere sehr gut gefallen. Es war mal wieder erschreckend, was damals im 2. Weltkrieg passiert ist und wie mit Menschenleben gespielt wurde.
Ich gebe diesem Roman sehr gerne 5 von 5 Sterne, denn er hat mich trotz der Dramatik sehr gut unterhalten.