
Um jeden Preis von Hera Lind / Rezension

© Foto: nadys-buecherwelt.de
Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war klassische Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Dabei versteht sie es auf einzigartige Weise, in dem bewegenden persönlichen Schicksal historische und aktuelle gesellschaftliche Missstände anschaulich zu machen. Mit diesen Romanen erobert Hera Lind immer wieder die SPIEGEL-Bestsellerliste. Die vierfache Mutter und mehrfache Großmutter lebt mit ihrem Mann in Salzburg, wo sie auch gemeinsam Schreibseminare geben.
© Autorenfoto: Michael Tinnefeld
Klappentext:
1944 beginnt für die 16-jährige Lydia ein Alptraum, der nicht enden will: Als die Rote Armee auf ihr kleines Dorf bei Odessa in der Ukraine vorrückt, flieht die Familie. Sie schaffen es sogar bis nach Deutschland, doch sie werden zurückgeholt. Mit Mutter und vier Geschwistern wird Lydia bei minus 50 Grad nach Sibirien verschleppt. Zwölf unbarmherzige Jahre lang kämpft sie in einem Gulag ums Überleben und wird Mutter von acht Kindern, von denen sechs überleben. Als man sie endlich aus dem Lager entlässt, ist der eiserne Vorhang dicht. Weitere zwölf Jahre irrt sie mit den Kindern durch die Sowjetunion, immer nur ein Ziel von Augen: um jeden Preis mit ihnen nach Westdeutschland gelangen, auch wenn sie da noch nie war. Denn Deutschland ist ihre Heimat!
Rezension:
Die junge 16-jährige Lydia, lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf bei Odessa, welches in der Ukraine liegt. Als 1944 die Rote Armee ihr Dörfchen belagert, flieht Lydia mit ihrer Mutter und ihren vier kleinen Geschwistern nach Deutschland. Doch auch dort finden sie keinen Frieden, den sie werden zurückgeholt und bei minus 50 Grad nach Sibirien verschleppt.
Es folgen 12 lange Jahre in einem Gulag, wo sie unter schrecklichen Bedingungen ums Überleben kämpfen muss. In diesen Jahren hat sie selbst 8 Kinder bekommen, doch zwei dieser Kinder überleben die Zustände dort nicht.
Als sie dort entlassen werden, kämpft Lydia weitere zwölf Jahre ums nackte Überleben. Sie irrt mit ihren Kindern durch die Sowjetunion, denn sie möchte unbedingt nach Westdeutschland gelangen. Obwohl sie Deutschland nicht kennt, weiß sie, dass es mal ihre Heimat war.
Fazit:
Wie immer bei den Büchern von Hera Lind, in denen es sich um wahre Begebenheiten handelt, hat mich auch diese Geschichte wieder total mitgenommen.
Was die junge Lydia in jungen Jahren erleben musste, war einfach traurig und erschreckend.
Der Schreibstil von Hera Lind war einfühlsam, aber auch unverblümt und ich musste den Roman immer mal wieder kurzzeitig unterbrechen. Natürlich war die Story ergreifend und ich habe mit der Hauptprotagonistin mit gefiebert.
Wer die Bücher von Hera Lind kennt, weiß dass sie sowohl die wahren Begebenheiten als auch Fiktives einfließen lässt, was dass Ganze wieder zu einer erstaunlichen Geschichte macht. Von mir bekommt der Roman 4/5 Sterne und ich empfehle es sehr gerne weiter.