Bis ans Meer von Peggy Petzschke / Rezension

Bis ans Meer von Peggy Petzschke / Rezension

© Rütten & Loening / Aufbau Verlage © nadys-buecherwelt.de

Autorin:

Peggy Patzschke war über ein Jahrzehnt die Radiostimme Mitteldeutschlands. Heute arbeitet sie als Redakteurin und Moderatorin vor und hinter der Kamera für ARD, MDR und 3sat und hat einen Podcast. Sie lebt in Leipzig. »Bis ans Meer« ist ihr erster Roman.

© Peggy Patzschke

Klappentext:

Januar 1945: Nur mit dem Nötigsten am Leib und bei eisigen minus dreißig Grad muss Frieda über Nacht mit ihrer Tochter aus Schlesien fliehen. Ihr Mann Karl ist an der Front. Frieda und er haben einander versprochen, sich wiederzufinden und den Glauben an ihre Liebe zu bewahren – ohne zu ahnen, welchen Preis Frieda dafür zahlen wird.
Jahrzehnte später fragt sich ihre Enkelin, warum sie jene Bindungen, nach denen sie sich doch eigentlich sehnt, nicht eingehen kann. Woher rührt diese Angst vor Nähe? Als sie sich auf Spurensuche in ihrer Familie begibt, entdeckt sie eine dramatische Geschichte, die bis in die Gegenwart wirkt. 

Rezension:

Die Story beginnt im Januar 1945. Es herrschen eisige Temperaturen, als die Russen in das damalige Großdeutsche Reich einmarschierten und alles für sich beanspruchten.
Bisher lebte Frieda mit ihrer Tochter Erika hier, doch nun müssen sie aus Schlesien fliehen. Mit nur das, was sie am Laib tragen können, beginnt ihre Flucht.
Friedas Ehemann, Karl, kämpft an der Front und sie beide haben sich beim Abschied versprochen, egal wo der Weg sie hinführt, und was die Zukunft auch bringt, sich wiederzufinden. Ihre Liebe zueinander ist so stark, dass dieser Glaube beiden die Kraft gibt, um die schrecklichen Zeiten zu überstehen.
Doch für Frieda und ihre Tochter erweist sich die Flucht als wahres Martyrium.

Jahrzehnte später lernt man die Enkelin von Frieda kennen.  Diese Kapitel sind in der Ich-Form geschrieben. Die Enkelin stellt fest, dass sie sich einfach nicht an einen Mann binden kann. Sie versteht nicht, warum sie so eine Angst vor Nähe hat. Immer wenn eine Beziehung ernst zu werden scheint, macht sie einen Rückzieher. Doch jetzt ist sie auch noch schwanger und sie möchte endlich erfahren, woher diese tiefe Angst herrührt.  Ihre Mutter bloggt immer wieder ab, wenn sie Auskunft über ihre Großmutter und ihren Großvater haben möchte.
Doch dann übergibt ihre Mutter ihr alte Briefe und sie erfährt nach und nach, was ihre Großmutter und ihre Mutter im 2. Weltkrieg erleiden mussten.

Fazit:

Peggy Patzschke hat mit diesem Debütroman einen sehr ergreifenden Roman geschrieben. Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen und ich habe oft mit Frieda und ihrer Tochter Erika mitgelitten. Es ist für mich immer wieder schockierend, wie die Menschen im 2. Weltkrieg miteinander umgegangen sind. Peggy Patzschke hat mich mit ihrer Geschichte sehr beeindruckt und mitgerissen. Teilweise war die Flucht der Menschen so grausam, dass ich kurzzeitig das Buch ablegen musste.
Allerdings muss ich sagen, dass mir die vielen Zeitenwechsel doch ab und zu störten. Zu den 2 Zeitebenen, die ich oben beschrieb, kam noch eine dritte hinzu. Hier begegnen wir Frieda als junges Mädchen. Dieses hin und her der verschiedenen Zeiten, war mir doch teilweise sehr anstrengend und hat meinen Lesefluss gestört. Manchmal war ich mir nicht gleich sicher, in welcher Zeit das nächste Kapitel spielte.
Trotzdem hat Peggy Patzschke hier einen superspannenden historischen Roman geschrieben und ich gebe sehr gerne
4 von 5 Sterne.

 

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